Rückenschmerzen
Wie wir unsere starke Mitte unterstützen können
Unsere Wirbelsäule hält uns aufrecht und stabilisiert den Oberkörper. Gleichzeitig muss sie jedoch so flexibel sein, dass wir uns beugen, strecken oder seitlich drehen können. Zahlreiche Bänder und Muskeln unterstützen uns hierbei und bilden eine wichtige Hilfseinrichtung – jedoch sind Rückenschmerzen mittlerweile in Deutschland zu einer Volkskrankheit geworden.
Ein Großteil der Deutschen leidet gelegentlich an Rückenschmerzen, ein geringerer Teil an chronischen Schmerzen. Meist entstehen diese durch dauerhafte Fehlhaltung oder -belastung. Neben Haltungsschäden und Muskelentzündungen ist der Bandscheibenvorfall eine sehr häufige Ursache für Schmerzen.

Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?
Die Bandscheiben liegen als eine Art Kissen zwischen unseren Wirbeln und wirken dabei wie Stoßdämpfer. Hier fangen sie nicht nur Erschütterungen ab, sondern können zusätzlich einseitige Bewegungen ausgleichen. Ihre Elastizität wird dabei sehr stark vom Wasserhaushalt bestimmt. Über den Tag wird die Flüssigkeit z. B. durch langes Sitzen und einseitige Bewegung aus den Bandscheiben heraus getrieben, durch die nächtliche Entlastung hingegen können Sie sich erneut mit Flüssigkeit vollsaugen. Sinnbildlich kann man sich den Vorgang mit einem ausgewrungenem Schwamm vorstellen, der, wenn er ins Wasser gelegt wird, sich bestmöglich vollsaugt und somit an Höhe und Elastizität gewinnt.
Meist entsteht ein Bandscheibenvorfall entweder im Bereich der Hals- oder Lendenwirbelsäule, weil hier die Wirbelsäule von Natur aus vorgekrümmt und somit anfälliger ist. Werden die Wirbel über lange Zeit falsch belastet, z. B. bei langem Sitzen oder Stehen, kann es passieren, dass der Flüssigkeitskern aus den Bandscheiben herausgedrückt wird. In manchen Fällen kann dies konservativ mit einer entsprechenden Bandage behoben werden. In anderen Fällen wird die ausgetretene Flüssigkeit in einer OP wieder in den Bandscheibenkern geschoben.
Tipps für einen gesunden Rücken
Mit den folgenden, einfachen Tipps für den Alltag können Sie bereits sehr viel für die Gesundheit Ihres Rückens erreichen, um auch langfristig Schmerzen zu vermeiden.
- Regelmäßige Bewegung: Gehen Sie täglich an die frische Luft. Mit anfänglich 15 Minuten legen Sie einen guten Grundstein für Ihr Wohlbefinden.
- Der Klassiker: Nehmen Sie die Treppe anstatt bequem mit dem Fahrstuhl zu fahren.
- Tragen und Heben: Verteilen Sie Ihre Einkäufe möglichst auf zwei Taschen, um eine einseitige Belastung der Wirbelsäule zu vermeiden. Achten Sie möglichst außerdem darauf, beim Anheben schwerer Gegenstände in die Knie zu gehen und den Rücken gerade zu halten.
- Trinken Sie genug: 1,5 Liter Flüssigkeit (Mineralwasser und/oder Fruchtsaftschorle) über den Tag werden empfohlen. Gesunder Nebeneffekt: der häufige Gang zur Toilette bringt Sie in Bewegung.
- Der Sitz muss sitzen: Im Büroalltag ist eine entspannte Sitzhaltung von großer Bedeutung. Achten Sie auf eine ergonomische Arbeitshaltung mit einem richtig eingestellten Sitz.
- Machen Sie mal (Sitz)Pause: Wenn Sie eine überwiegend sitzende Tätigkeit ausüben, sollten Sie öfter ein paar Schritte gehen. Schütteln Sie Ihre Beine aus und kreisen Sie die Schultern, das lockert die Muskulatur.